Die Schweizer Pfadfinderbriefmarken
Von der Schweizer Post wurden bisher drei Pfadfinderbriefmarken herausgegeben, alle im Zusammenhang mit Jubiläen. Dieser Beitrag ist eine Ergänzung des Artikels im newsletter Nr. 4/88:
- Von der 5-Rp. Marke wurden unterdessen einige weitere Abarten bekannt, die jedoch zum Teil nur mit einer Lupe sichtbar sind.
- Im Jahre 2007 erschien die dritte Pfadimarke.
1963: 50 Jahre Pfadfinder | 1969: 50 Jahre Pfadfinderinnen | 2007: 100 Jahre Pfadfinder/innen |
1. 50 Jahre Schweizerischer Pfadfinderbund
Drei Jahre nach dem von Baden-Powell geleiteten Pfadfinderlager auf der Brownsea-Insel, im Jahre 1910, entstand in Basel ein „Pfadfinderverein Pro Patria", der allerdings schon bald wieder einging.
1910 begann sich die Pfadfinderidee in dem damals bestehenden „Jugendclub" in Genf einzubürgern, und ein Jahr später fand die „Pfadfindermethode" Eingang bei der Jugend-organisation des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM). 1912 legten die Leiter der „Unions cadettes de la Suisse romande" (Kadettenverband) in Neuenburg die ersten Grundsteine des schweizerischen Pfadfindertums. Es schlossen sich dieser neuen Bewegung im nächsten Jahr auch deutschsprachige Gruppen aus der ganzen Schweiz an.
Am 5. Oktober 1913 wurde der Schweizerische Pfadfinderbund gegründet. Diesem war ein voller Erfolg beschieden, und so konnte im Jahr 1963 das Jubiläum mit der Ausgabe einer Werbemarke gefeiert werde. Der Wert von CHF 0.05 erschien am 21. März 1963 in einer sechs Werte umfassenden
Serie.
Entwurf | Eric Poncy, Grange-Canal |
Druck | Rotations-Aetztiefdruck durch die Courvoisier SA, La-Chaux-de-Fonds |
Papier | glattes, weisses Kreidepapier, blau und weiss gefasert, ohne Wasserzeichen |
Bogen | 4 Bogen pro Zylinder (A-D) à je 25 Marken mit dreisprachiger Bogeninschrift (deutsch, französisch, italienisch) |
Verkaufszeit | ab 18.03.1963, solange Vorrat, längstens bis 30.9.1963 |
Gültigkeitsdauer | unbeschränkt |
Auflage | 11'944'309 Stk |
Zähnung | 11 ¾ |
Von dieser Marke sind einige unwesentliche Abarten und Druckzufälligkeiten bekannt.
Bogen à 25 Marken, Bogen D, die Bogennummer befindet sich neben der untersten Marke rechts.
Brauner Umschlag für 20 Bogen, „pli".
Folgende Abarten dieser Marke sind bis heute bekannt (Nummern nach Zumstein- Spezialkatalog) :
Plattenfehler
- 395. 2. 01 farbige Punkte oder Striche, kleine Aetzfehler, z.B. Warze am Kinn (Bogen C111 3. Marke); roter Punkt an der Zahl 5; grauer Punkt am 1. F von Pfadfinder; weisser Punkt unter Kinn; weisse mehr oder weniger starke horizontale Striche; rote, feine Striche (Bogen A111 13. Marke, horizontal vom Ohr bis zur Fahne, Bogen A111 17. Marke, vertikal unter linkem Hutrand); helle Stelle links vom linken Auge
- 395. 2. 02 Aufhellung vertikal links vom Hutrand bis zur Zahl 5
Retouchierungen
- 395. 3. 01 a) Retouche am T von Helvetia (Bogen D111, 21. Marke)
b) Retouche am Kopf des A von Helvetia (Bogen B111, 17. Marke) - 395. 3. 02 Retouche über A von Helvetia im Rande (Bogen B111, 21. Marke)
2. 50 Jahre Pfadfinderinnen in der Schweiz
Nach den Pfadfindern hatten auch die in der Folge gegründeten Pfadfinderinnen-Trupps Erfolg in der ganzen Schweiz, aber noch keinen Zusammenhalt untereinander. Auf Initiative von Frau J. Paschoud wurde 1917 ein erstes Treffen nach Lausanne einberufen, welches am 4. Oktober 1919 zur Gründung des Bundes Schweizerischer Pfadfinderinnen führte.
Zum 50-jährigen Bestehen dieses Bundes erschien ebenfalls eine Werbemarke. Der Wert von Fr. -.10 erschien am 13. Februar 1969 in einer fünf Werte umfassenden Serie.
Ersttagbrief mit 3 Pfadimarken und Inschrift im Bogenrand, portogerecht, Inlandbrief bis 250g,
offizieller Umschlag der Post.
Einlageblatt eines „pli"; jeweils 20 Bogen à 50 Marken waren in einer Plastic-Hülle verpackt.
Entwurf | Ehrhard Meier, Winterthur |
Druck | Rotations-Aetztiefdruck durch die Courvoisier SA, La-Chaux-de-Fonds |
Papier | glattes, weisses Kreidepapier mit Leuchtstoff und violetten Fasern, ohne Wasserzeichen |
Bogen | 2 Bogen pro Zylinder (A + B) à je 50 Marken mit dreisprachiger Bogeninschrift (deutsch, französisch und italienisch) |
Verkaufszeit | ab 13. 02. 1969 |
Gültigkeitsdauer | unbeschränkt |
Auflage | 19'981'000 Stk. |
Zähnung | 11 ¾ |
Von dieser Marke sind nur wenige Druckzufälligkeiten, z.B. kleine weisse Punkt bekannt.
3. 100 Jahre Pfadfinderbewegung
Lord Baden Powell (1857-1941), der Gründer der Pfadfinderbewegung, war Oberst der englischen Armee und verteidigte das belagerte Städtchen Mafeking (Südafrika) 217 Tage gegen die Buren. Während dieser Zeit setzte er Knaben ein für Botendienste und als Späher. Dies war der Anstoss für ihn, ein Erziehungsprogramm für Jugendliche auszuarbeiten. Um dieses in der Praxis zu erproben, führte er 1907 mit 26 Knaben auf der Brownsea-Insel ein Zeltlager durch. Dieser Anlass gilt als Gründung der Pfadfinder-bewegung, welche sich über die ganze Welt verbreitete.
Im Rahmen der gemeinsamen Euro-CEPT-Ausgaben entschloss sich die Schweizer Post zum Jubiläum am 10. Mai 2007 nur einen Wert zu Fr. 1.- herauszugeben.
Gestaltung | Marc Weller, Bern |
Druck | 4-farbiger Offsetdruck der der Oesterreichischen Staatsdruckerei Wien |
Papier | glattes, weisses Papier mit Leuchtstoff |
Bogen | 220x190 mm, 6 Reihen à 3 dreieckigen Marken und 12 Vignetten |
Verkaufszeit | ab 27. April 2007 bis März 2008 (ausverkauft) |
Gültigkeitsdauer | ab 10. Mai 2007 unbeschränkt |
Auflage | 1'620'000 Stk. |
Zähnung | 13 ½ : 13 ¾ |
Von dieser Marke sind bis jetzt keine Abarten bekannt
Eingeschriebener Ersttagsbrief, portogerecht, mit 5 Marken à 1 Fr., Ersttagsumschlag der Post.
Im Gegensatz zu den beiden früheren Ausgaben wurde ein motivbezogener Ersttagsstempel verwendet.
Bogen der Pfadimarke von 2007 mit 18 Marken und bedruckten Feldern anstatt bedruckten Bogenrändern.
Daraus liessen sich verschiedene Zusammendrucke erstellen, siehe dazu in den Briefmarken-Katalogen