Ende Juli 2023 reisten 1430 Schweizer Pfadis nach Südkorea, um am 25. World Scout Jamboree teilzunehmen. Obwohl vieles nicht nach Plan lief, bleiben die schönsten Erlebnisse am stärksten in Erinnerung.
Hitzewelle, Mückenplage, mangelnde Hygiene, zu wenig Trinkwasser und zu wenig Schattenplätze, ein drohender Taifun und ein Verkehrsunfall. Oder: Eindrückliche Tage in Südkoreas Hauptstadt Seoul, Taekwondo-und K-Pop-Kurse, kochen mit der lokalen Bevölkerung, baden in einem naturbelassenen Bach und eintauchen in unterschiedliche Kulturen. Vergleicht man die Medienberichterstattung über das Jamboree 2023 mit Aussagen von Teilnehmenden, könnte man meinen, es handle sich um zwei verschiedene Jamborees! Doch beginnen wir von vorne. Am 24. Juli traten die ersten Schweizer Units die Reise nach Seoul an. Nach drei Tagen schafften es alle 33 nach Südkorea – inklusive allen Rucksäcken und Pässen. «Nur einige wenige Gepäckstücke kamen ein paar Tage verspätet an», sagt Barbara Hochuli / Stilz, Mitglied der Delegationsleitung. Vor Ort nahmen die Units an einem sechstägigen Vorprogramm teil. Von Seoul ging es zuerst nach Anseong, dann nach Inje. Die Teilnehmenden tauchten in die Kultur ein und lernten die lokale Küche kennen. Im Laufe des 1. Augusts trafen alle Schweizer Units auf dem Lagergelände in SaeManGeum an der Westküste Südkoreas ein. Vor Ort erlebten sie eine aussergewöhnlich extreme Hitzewelle. «Viel Trinken war angesagt – sehr viel Trinken mit mindestens fünf bis sechs Litern pro Tag», erzählt Stilz. Die Angewöhnung an das Klima während des Vorprogramms zahlte sich hier aus. «Die Lagerorganisation und der Staat nahmen sich die Rückmeldungen zu Herzen. Die Massnahmen griffen zügig, die Verbesserungen waren schnell und deutlich spürbar.» So nahmen Schattenplätze und Kühlmöglichkeiten stündlich zu.
Und doch musste das Lagergelände am 8. August frühzeitig geräumt werden: Der Taifun «Khanun» sollte am Abend des 9. August auf die Westküste treffen. In Cars wurden die Schweizer*innen nach Seoul gebracht, wo die meisten in Studierendenwohnheimen von Universitäten unterkamen. In den Verkehrsunfall, welcher sich bei der Abreise ereignete, waren keine Teilnehmer*innen verwickelt. «Es handelte sich um junge Erwachsene, die als IST, also Helfer*innen, dabei waren», so Stilz. Alle Verletzten konnten das Spital noch am selben Tag verlassen. Dank einem abwechslungsreichen Programm konnte die Schweizer Delegation die letzten Tage doch noch geniessen, teilt die Delegationsleitung mit. Am Abend des 11. August trafen sich alle Delegationen in Seouls «World Cup Stadium» für die Abschlussfeier, bevor sie die Heimreise antraten.
Von Annick Vogt / Viola