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Emil Huber

Diese Postkarte, ein Werk des Malers Emil Huber (1883-1943), ist die erste einer Serie, die den jungen "Pfadfindern im Dienste der Armee" gewidmet ist. Sie stellt den Einsatz der Pfadfinderbewegung am Rande der Truppe dar. Auf der rechten Seite des Bildes ist ein junger Pfadfinder von seinem Fahrrad abgestiegen. Der Jugendliche steht praktisch stramm. Er trägt die traditionelle Uniform (Vierbuckelhut aus Filz, Halstuch, khakifarbenes Hemd). Diese Kleidung wurde 1907 von Robert Baden-Powell, dem britischen Gründer der Pfadfinderbewegung, auf internationaler Ebene eingeführt. Der Pfadfinder trägt an seinem linken Arm eine helvetische Armbinde, das Zeichen der Zugehörigkeit zu der kurz vor dem Krieg (1913) gegründeten nationalen Bewegung. Links im Bild hält ein Offizier ein Notizbuch in den Händen. Er scheint zu lächeln, offenbar zufrieden mit dem Engagement des Aufklärers.

Emil Huber ist ein gefragter Künstler im deutschsprachigen Raum während des Ersten Weltkriegs. Neben seinen Arbeiten für die Schweizer Armee war der Maler auch an der Illustration eines Buches über Deutschland im Krieg beteiligt. Das in Zürich erschienene Werk des deutschen Journalisten Gustav Eberlein, der beim Berner Tagblatt tätig war, feiert die Größe der deutschen Armee und die Verantwortung der Entente für den Ausbruch des Konflikts. Interessant ist, dass sie vom englischen Propagandadienst verwendet und in den neutralen Ländern verbreitet wurde.

Das persönliche Beispiel von Emil Huber zeigt, dass einige Schweizer Künstler an einer doppelten nationalistischen Mobilisierung arbeiteten, und zwar sowohl an der schweizerischen als auch an der deutschen. Im Jahr 1915 produzierte Huber eine Reihe von baltischen Postkarten, die "unseren Feldgrauen" gewidmet waren und die verschiedenen Waffentypen der deutschen Armee darstellten.